Araucaria araucana – Andentanne, Chilenische Schmucktanne, Araukarie
Wer schon einmal mit den dreieckigen Nadeln einer Araucaria araucana – Andentanne in Kontakt war, der weiß, wie spitz und wehrhaft diese sind. Ein perfekter Schutz gegen hungrige Fressfeinde.
Die Heimat dieses außergewöhnlichen Nadelbaumes liegt in Chile und Argentinien. Dort wächst er in den Anden Südchiles und Patagoniens in Höhenlagen bis zu 1700 m. Die Bäume bilden tiefgehende Wurzeln und können ein Alter von 2000 Jahren erreichen. Dabei bietet ihnen die 10 bis 15 cm dicke Rinde mit dunkelgrauer Borke einen wirksamen Schutz bei Waldbränden und vor heißer Asche bei Vulkanausbrüchen.
Botanisch handelt es sich um immergrüne Nadelbäume aus der Familie der Araukariengewächse, die am Naturstandort eine Höhe von bis zu 50 m erreichen können. Sie sind meist zweihäusig, es gibt also weibliche und männliche Pflanzen. Weibliche Araukarien bilden nach der Befruchtung große, runde Zapfen aus, die einen Durchmesser von 15 bis 20 cm erreichen. In ihnen befinden sich bis zu 200 3 bis 5 cm lange, essbare Samen (piñones), die nach einer Reifezeit von etwa 3 Jahren geerntet werden. Für einige einheimische Indiostämme stellten und stellen Araucaria-Samen eine wichtige Nahrungsquelle dar. Das dauerhafte Holz wurde häufig als Baumaterial für Häuser, Boote und Brücken verwendet.
Nach Europa gelangte die Andentanne im 18. Jahrhundert. Hier wird sie als exotischer und wertvoller Park- und Zierbaum geschätzt. Wichtig für ein gutes Gedeihen sind ein sonniger Standort und ein tiefgründiger, gut durchlässiger Boden, der nicht zu kalkhaltig sein darf. In vielen Bereichen Nordwesteuropas mit relativ hoher Luftfeuchte und milden Wintern gedeihen Andentannen hervorragend und können zu stattlichen Exemplaren heranwachsen. Jungpflanzen sollten in den ersten Jahren einen Winterschutz erhalten. Andentannen wachsen langsam, der Jahreszuwachs liegt bei 25 bis 30 cm.
Bei der Gestaltung sollte man diesen faszinierenden Exoten genügen Freiraum geben. Am besten wirken sie in Einzelstellung kombiniert mit Steinen und sonnenliebenden, flachwachsenden Stauden. Aufgrund ihrer regelmäßigen, perfekten Wuchsform sollten sie möglichst nicht beschnitten werden. Übrigens ist die Andentanne mit unserer beliebten Zimmertanne (Araucaria heterophylla), die von den australischen Norfolk-Inseln stammt, eng verwandt.